Gestationsdiabetes

Als Schwangerschafts- oder  Gestationsdiabetes wird eine Kohlenhydrat-Stoffwechselstörung (Zuckerkrankheit) bezeichnet, die während der Schwangerschaft auftritt bzw. erkannt wird. Etwa 5 Prozent aller Schwangerschaften sind betroffen. Oft verschwindet er nach der Geburt wieder doch etwa 50 Prozent aller Frauen mit Gestationsdiabetes entwickeln innerhalb der nächsten 5 Jahre einen "echten" Typ-2-Diabetes. 10 Prozent der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes leiden an einem Typ-1-Diabetes, der in der Regel nach der Schwangerschaft nicht verschwindet.

Eine Folge der Erkrankung sind wiederkehrende, kurzzeitig erhöhte Blutzuckerwerte der Mutter und des Kindes. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten, Bluthochdruck und Infektionen. Bei den Kindern führt die gesteigerte Produktion des Wachstumshormons Insulin zu übermäßiger Gewichtszunahme und teilweise Vergrößerungen von Schädel und Knochen, der so genannten fetalen Makrosomie, welche die Entbindung erschweren können. Dicke Neugeborene sind auch später häufig übergewichtig und neigen eher zu Diabetes und den mit der Stoffwechselkrankheit verbundenen Spätschäden.

Um all diese Komplikationen zu verhindern, ist die möglichst frühzeitige Diagnose und Therapie (kohlenhydratbilanzierte Diät und evtl. Insulingaben), um eine normnahe Einstellung der Blutzuckerwerte zu erreichen,  von enormer Bedeutung.

Die Diagnose kann durch einen Zuckerbelastungstest (oraler Glukosetoleranztest) gesichert werden. Dieser wird im zweiten Schwangerschaftsdrittel (24. bis 28. Schwangerschaftswoche) bei jeder Schwangeren durchgeführt. Eine Stunde nach Gabe von 50g Glukose erfolgt eine Blutentnahme. Die Bestimmung des Blutzuckerwertes wird im Labor durchgeführt. Sollte ein Gestationsdiabetes entdeckt werden, erfolgt in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Diabetologen die weitere Diagnostik und die entsprechende Therapie, so dass sich die Risiken für Mutter und Kind deutlich senken lassen.